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Geh aus, mein Herz, und suche Freud



Michael Praetorius - Geh aus, mein Herz, und suche Freud - текст песни (слова)

Geh aus mein Herz und suche Freud
 In dieser schönen Sommerzeit
 An deines Gottes Gaben
 Schau an der schönen Gärtenzier
 Und siehe wie sie mir und dir
 Sich ausgeschmücket haben
 
 Die Bäume stehen voller Laub
 Das Erdreich decket seinen Staub
 Mit einem grünen Kleide
 Narzissen und die Tulipan
 Die ziehen sich viel schöner an
 Als Salomonis Seide
 
 Die Lerche schwingt sich in die Luft
 Das Täublein fliegt auf seiner Kluft
 Und macht sich in die Wälder
 Die hochbegabte Nachtigall
 Ergötzt und füllt mit ihrem Schall
 Berg Hügel Tal und Felder
 
 Die Glucke führt ihr Völklein aus
 Der Storch baut und bewohnt sein Haus
 Das Schwälblein speist die Jungen
 Der schnelle Hirsch das leichte Reh
 Ist froh und kommt aus seine Höh
 In's tiefe Gras gesprungen
 
 Die Bächlein rauschen in dem Sand
 Und malen sich an ihrem Rand
 Mit schattenreichen Myrten
 Die Wiesen liegen hart dabei
 Und klingen ganz vom Lustgeschrei
 Der Schaf' und ihrer Hirten
 
 Die unverdroßne Bienenschar
 Fliegt hin und her, sucht hier und da
 Ihr edle Honigspeise
 Des süßen Weinstocks starker Saft
 Bringt täglich neue Stärk' und Kraft
 In seinem schwachen Reise
 
 Der Weizen wächset mit Gewalt
 Darüber jauchzet jung und alt
 Und rühmt die große Güte
 Des, der so überflüssig labt
 Und mit so manchem Gut begabt
 Das menschliche Gemüte
 
 Ich selber kann und mag nicht ruhn
 Des großen Gottes großes Tun
 Erweckt mir alle Sinnen
 Ich singe mit, wenn alles singt
 Und lasse was dem Höchsten klingt
 Aus meinem Herzen rinnen
 
 Ach denk ich bist Du hier so schön
 Und läßt Du's uns so lieblich gehn
 Auf dieser armen Erde
 Was will doch wohl nach dieser Welt
 Dort in dem reichen Himmelszelt
 Und güldnen Schlosse werden?
 
 Welch hohe Lust, welch heller Schein
 Wird wohl in Christi Garten sein!
 Wie wird es da wohl klingen?
 Da so viel tausend Seraphim
 Mit unverdroßnem Mund und Stimm
 Ihr Halleluja singen
 
 Oh wär ich da, o stünd ich schon
 Ach süßer Gott vor Deinem Thron
 Und trüge meine Palmen!
 So wollt ich nach der Engel Weis'
 Erhöhen Deines Namens Preis,
 Mit tausend schönen Psalmen
 
 Doch gleichwohl will ich weil ich noch
 Hier trage dieses Leibes Joch
 Auch gar nicht stille schweigen.
 Mein Herze soll sich fort und fort
 An diesem und an allem Ort
 Zu Deinem Lobe neigen
 
 Hilf mir und segne meinen Geist
 Mit Segen, der vom Himmel fleußt,
 Daß ich Dir stetig blühe;
 Gib, daß der Sommer Deiner Gnad
 In meiner Seele früh und spat
 Viel Glaubensfrücht erziehe
 
 Mach in mir Deinem Geiste Raum,
 Daß ich Dir werd ein guter Baum,
 Und laß mich Wurzeln treiben;
 Verleihe, daß zu Deinem Ruhm,
 Ich Deines Gartens schöne Blum
 Und Pflanze möge bleiben
 
 Erwähle mich zum Paradeis,
 Und laß mich bis zur letzten Reis
 An Leib und Seele grünen;
 So will ich Dir und Deiner Ehr
 Allein und sonstern Keinem mehr
 Hier und dort ewig dienen   
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